Welthebammentag am 5. Mai: Neue Initiative soll die Proteste und Unterstützung bündeln
Die vielfältigen strukturellen Probleme des Hebammenberufes von der niedrigen Vergütung bis zu den schlechten Arbeitskonditionen sind nicht gelöst. Zum Welthebammentag am 5. Mai startet der Deutsche Hebammenverband (DHV) deshalb eine neue Kampagnen-und Mitmachplattform "Meine Geburt: natürlich – sicher".
Der Hebammenverband bietet damit Eltern, Großeltern und interessierten Bürgern unter www.meineGeburt-natuerlich-sicher.de einen zentralen Ort, wenn sie die Anliegen der Hebammen unterstützen wollen.
"Zum Welthebammentag rufen wir alle Mütter, Väter, Schwangere und ihre Familien, alle Unterstützer der vergangenen Monate auf, nicht nachzulassen in ihrem Protest und weiterhin aktiv zu bleiben", begründet Martina Klenk, die Präsidentin des Deutschen Hebammenverbandes den Start der Initiative. "Auch das Maßnahmenpaket des Bundesgesundheitsmisters vom Mittwoch zielt nur auf kurzfristige Nothilfen bei der Haftpflichtproblematik freiberuflicher Hebammen. Wir haben dadurch noch keine Lösung und können uns damit nicht zufrieden geben. Im Gegenteil - wir müssen wieder in die Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband, mit dem eine Einigung schon in der Vergangenheit kaum möglich war."
Die erste Aktion der Initiative ist es deshalb, mit den Unterstützerinnen und Unterstützern beim GKV-Spitzenverband endlich auf eine angemessene Vergütung der Hebammen hinzuwirken. Mit einer zweiten Aktion sind Schwangere, die keine Hebamme gefunden haben, aufgerufen, dies auf einer Landkarte einzutragen. Damit soll der tatsächliche Mangel an Hebammenhilfe in vielen Regionen dokumentiert werden und auf der Gesundheitsministerkonferenz im Juni Abhilfe eingefordert werden. In den kommenden Monaten sind weitere Aktionen geplant, um bessere Arbeitskonditionen für Hebammen, auch in den Kliniken, zu erreichen.
Die Initiative will allen Frauen und ihren Familien eine selbstbestimmte, natürliche und sichere Geburt ermöglichen - eine Schwangerschaft, eine Geburt und eine Zeit nach der Geburt, bei der Hebammen federführend sind. Der Hebammenverband will Hebammen, Frauen und ihren Familien damit eine zentrale Plattform geben, ihre Stimme zu erheben und sich für diese Ziele persönlich einzusetzen – koordiniert, dauerhaft und damit wirksam.
Zum Welthebammentag finden außerdem zahlreiche regionale Demonstrationen statt.
Hintergrund
Der Deutsche Hebammenverband e.V. (DHV) ist der größte Hebammenberufsverband in Deutschland und setzt sich aus 16 Landesverbänden mit über 18.500 Mitgliedern zusammen. Er vertritt die Interessen aller Hebammen. Im DHV sind angestellte und freiberufliche Hebammen, Lehrerinnen für Hebammenwesen, Hebammenwissenschaftlerinnen, Familienhebammen, hebammengeleitete Einrichtungen sowie Hebammenschülerinnen und Studierende vertreten. Über die berufliche Interessenvertretung hinaus ist eine gute medizinische und soziale Betreuung der Frauen und ihrer Kinder vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit ein zentrales Anliegen des Verbandes. Als Mitglied in der European Midwives Association (EMA), im Network of European Midwifery Regulators (NEMIR) und in der International Confederation of Midwives (ICM) setzt er sich auch auf europäischer und internationaler Ebene für die Stärkung der Hebammenarbeit sowie die Gesundheit von Frauen und ihren Familien ein.
Kontakt
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