Sichere Arzneimitteltherapie – Acht wichtige Regeln, zur Beachtung für Patienten
Arzneimittel können Leben retten und Leiden lindern. Doch die Arzneimitteltherapie birgt auch Risiken. Nach internatio- nalen Studien sind schwere Arzneimittelzwischenfälle und Medikationsfehler ein relevantes Gesundheitsproblem, an dem in den Industrieländern vermutlich mehr Menschen versterben als im Straßenverkehr. Neben den Maßnahmen, die in den Arztpraxen und Krankenhäusern selbst getroffen werden können und sollen, kann auch eine verstärkte Ein- beziehung und Mitarbeit der betroffenen Patientinnen und Patienten die Risiken der Arzneimitteltherapie vermindern. Ein gemeinsames Merkblatt wichtiger Organisationen und Interessenvertretungen im Gesundheitswesen soll dies unterstützen.
Dazu erklärt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: "Sicherer Umgang mit Arzneimitteln ist für das Wohl der Patientinnen und Patienten von zentraler Bedeutung. Des- halb sind wir mit dem Aktionsplan Arzneimitteltherapie- sicherheit 2008/2009 aktiv geworden. Wie wichtig diese Arbeit ist, zeigt sich zum Beispiel an der im Oktober 2008 im Internet geschalteten Datenbank für schwangere oder still- ende Frauen. Hier bekommen Frauen ganz aktuell auch Antworten zum Thema Impfen und Neue Influenza. Mit dem gemeinsam erarbeiteten Merkblatt wollen wir Patientinnen und Patienten zeigen, was sie selbst für ihre eigene Sicherheit tun können."
Helga Kühn-Mengel, Patientenbeauftragte der Bundes- regierung: "Medikationsfehler gehören zu den wichtigsten Gefahrenquellen für die Patientensicherheit. Auch Patien- tinnen und Patienten können dieses Risiko mindern, indem sie die Regeln des Informationsmerkblatts beachten. Grund- sätzlich gilt: Ein informierter Patient trifft die besseren Ent- scheidungen bei der Wahl der Therapie und verhält sich dann therapietreuer. "
Dr. Carl-Heinz Müller, Vorstand der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung (KBV): "Gerne unterstützen wir die Patienten darin, kompetent mit dem Thema Arzneimittelsicherheit um- zugehen. Das Informationsmerkblatt stellt dazu ein wichtiges Medium dar. Es ergänzt die persönliche Beratung der nieder- gelassenen Kolleginnen und Kollegen, die diese jeden Tag in den Praxen leisten."
"Was wir brauchen, sind gut informierte Patienten, die über den richtigen Gebrauch, den Nutzen, aber auch mögliche Schadenpotenziale und Risiken von Arzneimitteln aufgeklärt sind. Denn nur mit den Patienten lässt sich Therapiesicher- heit und auch eine wirtschaftliche Arzneimittelversorgung erreichen. Gerne haben wir daher in diesem Sinne an dem Merkblatt mitgearbeitet", so K.-Dieter Voß, Vorstand des Spitzenverbandes der gesetzlichen Krankenversicherung.
Prof. Kai Daniel Grandt, aus dem Vorstand der Arzneimit- telkommission der deutschen Ärzteschaft: "Mit dem hier vor- gestellten Informationsblatt werden Patientinnen und Patien- ten unterstützt, zur Verbesserung der Sicherheit ihrer Arz- neitherapie beizutragen. Arzneitherapie ist ein Hochrisiko- prozess Der Patientenflyer ist Teil eines Aktionsplans, mit dem Ärzte und Apotheker gemeinsam mit den in der Politik Verantwortlichen die Arzneimitteltherapie sicherer gestalten wollen. Dies ist wichtig gerade auch in einer älter werdenden Gesellschaft".
"Rezeptfrei heißt nicht harmlos. Alle Medikamente sind ein beratungswürdiges Gut, egal ob verschreibungspflichtig oder rezeptfrei", so Prof. Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). "Täglich besuchen mehr als vier Millionen Menschen eine Apotheke und können sich dort im persönlichen Gespräch über Arzneimittel, ihren Nutzen, aber auch die damit verbundenen Risiken informieren."
Das Merkblatt geht zurück auf einen Workshop zum Thema Sensibilisierung der Patientinnen und Patienten für die Risiken der Arzneimitteltherapie, der am 18. November 2008 im Bundesministerium für Gesundheit als Maßnahme des Aktionsplans Arzneimitteltherapiesicherheit 2008/2009 durchgeführt wurde.
Abgestimmt und unterstützt wird das Merkblatt von
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG)
- Bundesärztekammer (BÄK)
- Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
- Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ)
- Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA)
- Bundesverband Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA)
- GKV-Spitzenverband
- Patientenbeauftragte
- Aktionsbündnis Patientensicherheit (APS)
- Sozialverband VDK Deutschland (VDK)
- Unabhängige Patientenberatung Deutschland (UPD)
- BAG Selbsthilfe
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter an aufgeführten Links am Ende der gemeinsamen Presse- mitteilung Textes.
- Weiterführende Links
- www.bmg.bund.de
- www.ap-amts.de
- www.arzneimittel-in-der-schwangerschaft.de
- www.gkv-spitzenverband.de