
Die Institutsleitung Prof. Dr. Jürgen Windeler (Foto) wird für sechs Jahre vom Stiftungs-Vorstand in das Amt bestellt. Sie vertritt das IQWiG nach innen und nach außen. Der Leiter ist dafür verantwortlich, dass das Institut seine gesetzlichen Aufgaben erfüllt und den vom Gemeinsamen Bundesausschuss gesetzten Prioritäten folgt. Auch für die Einhaltung des Haushaltsplans und der Geschäftsordnung hat sie Sorge zu tragen. (Foto: IQWIG)
Neuer IQWIG-Leiter: Prof. Dr. Jürgen Windeler übernimmt Institut ab September 2010
Der langjährige Leitende Arzt und stellvertretende Geschäftsführer des Medizinischer Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS), Prof. Dr. Jürgen Windeler (53), wird neuer Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln. Das hat der Vorstand der Stiftung in seiner Sitzung am 8. Juni einstimmig beschlossen.
Der Klinische Epidemiologe Windeler hat seit 1999 den Fachbereich Evidenzbasierte Medizin beim MDS aufgebaut und zu einem kompetenten Beratungszentrum gemacht. 2004 wurde er zum Leitenden Arzt und stellvertretenden Geschäftsführer gewählt. Neben den Arbeiten zur Bewertung therapeutischer und diagnostischer Verfahren gehörten die sogenannten Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) zu seinen Arbeitsschwerpunkten. Außerdem war er an der Erarbeitung der zweiten »Positivliste« für Arzneimittel beteiligt. Von 2005 bis 2007 hatte er den Vorsitz des Deutschen Netzwerks Evidenz-basierte Medizin (DNEbM) inne.
Wie das IQWIG der Presse berichtete, sei die Entscheidung für den Nachfolger des Ende August aus dem Amt scheidenden Gründungsdirektors Prof. Dr. Peter Sawicki einstimmig gefallen. Das bestätigte entsprechend der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen.
Windeler sei ein anerkannter Fachmann, der geeignet sei, die hervorragende Arbeit des Instituts fortzusetzen, sagte Johann-Magnus von Stackelberg, Sprecher des Vorstandes der IQWiG-Stiftung und stellvertretender Chef des Spitzenverbands der Kassen.
"Als ebenso unabhängige wie durchsetzungsstarke Persönlichkeit wird Professor Windeler auch künftig dafür sorgen, dass das Institut mit der notwendigen Freiheit seine national und international anerkannte Arbeit in der bewährten Qualität fortsetzen kann", sagte Stackelberg. Windeler sei bestens geeignet, die sich aus der Reform der Arzneimittelrechts ergebenden neuen Aufgaben zu bewältigen. Im Rahmen der Neubesetzung hatte es Kritik gegeben, es solle ein gegenüber den Pharmakonzernen freundlicherer Leiter an die Spitze des Instituts gesetzt werden. Das IQWiG bereitet mit seinen Studien maßgeblich Entscheidungen darüber vor, welche Arzneien und Therapien die Krankenkassen bezahlen und welche nicht. Windeler ist leitender Mediziner und stellvertretender Chef des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen.
Struktur des IQWIG
Träger des Instituts ist die Stiftung für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Ihr Zweck ist die Förderung von Wissenschaft und Forschung.
Organe und Gremien
Organe der Stiftung sind der Stiftungsrat und der Vorstand. Darüber hinaus stehen dem Institut als beratende Gremien noch das Kuratorium und der Wissenschaftliche Beirat zur Seite.
Der Stiftungsrat als Repräsentant der Trägerverbände
Die zwölf Mitglieder sind je zur Hälfte Vertreter des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) und der Leistungserbringer, das heißt Ärzte und Ärztinnen sowie Kliniken. Sie werden vertreten durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV), die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV), die Bundesärztekammer und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG). Der Stiftungsrat genehmigt unter anderem den Haushaltsplan des Instituts und benennt den Vorstand.
Der Vorstand als oberstes Exekutiv-Organ der Stiftung
Er erledigt die laufenden Geschäfte und führt die Aufsicht über das IQWiG. Dabei hat er die wissenschaftliche und fachliche Unabhängigkeit des Instituts zu wahren. Vier der fünf Vorstandsmitglieder bestellt der Stiftungsrat für die Dauer von vier Jahren. Ein weiteres Mitglied wird vom Bundesgesundheitsministerium benannt.
- Weiterführende Links
- www.iqwig.de
- www.gkv.info
- www.mds-ev.de