„Jeb Bush, Gouverneur des US-Bundesstaates Florida und Bruder von US-Präsident George W. Bush (links), besucht gemeinsam mit NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers die Medica.“ (Foto: Tillmann)

Montag, 21. November 2005

Mehr als 137.000 Fachbesucher kamen zur weltgrößten Medizinmesse nach Düsseldorf

Von: MEDICA-Pressereferat / Pressemeldung

Die Medizinbranche ist einer der wichtigsten Innovations- und Wachstumstreiber. Das haben in Düsseldorf die weltgrößte Medizinmesse MEDICA sowie die ComPaMED, die international führende Fachmesse für den Zuliefermarkt der medizinischen Fertigung, eindrucksvoll bestätigt. An den vier Messetagen kamen mehr als 137.000 Fachbesucher aus rund 100 Ländern (Vorjahr: 136.152). Ihnen wurde nach Angebotssegmenten klar gegliedert ein breites Spektrum an neuen Produkten, Geräten, Systemen und Services für die ambulante und stationäre Versorgung geboten. „Die Branche hat mit ihrer Innovationskraft der gesundheitspolitischen Kostendiskussion genau das richtige Zeichen entgegengesetzt. Das Interesse der Besucher an effizienteren und qualitativ besseren Diagnose- und Therapieverfahren war enorm und die Stimmung bei den Unternehmen entsprechend gut“, weiß Wilhelm Niedergöker, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf, aus vielen Gesprächen mit Ausstellern zu berichten. 

Gerade Unternehmen, die neue Märkte im Visier haben, boten MEDICA und ComPaMED 2005 auf Grund ihres hohen Internationalitätsgrades eine Top-Basis für Business. Fast 40 Prozent der Besucher kamen aus dem Ausland, besonders viele auch aus den Überseemärkten USA, aus Indien, China sowie Taiwan und verstärkt auch den arabischen Ländern. Insgesamt besuchten Menschen aus mehr als 100 Ländern die MEDICA, die damit einmal mehr ihre herausragende Bedeutung als Weltforum der Medizin unterstrich.

###SLIDESHOW### Einen thematischen Schwerpunkt der MEDICA 2005 bildeten Telematik-Anwendungen und –Infrastrukturen rund um die in Deutschland bevorstehende Einführung der elektronischenGesundheitskarte und des elektronischen Heilberufeausweises. So war die Sonderschau MEDICA MEDIA in Halle 17 der Ausgangspunkt für eine „Route elektronische Gesundheitskarte“. In dieser Route waren Aussteller mit Angeboten zum Karten-Thema vernetzt. Interessierte Besucher konnten mittels eines Wegweisers die verschiedenen Unternehmen anlaufen, um sich Funktionen und Abläufe rund um die Karte erklären zu lassen – von den Prozessen zum elektronischen Rezept, über datenschutzrechtliche Fragen bis hin zur Anwendung einer digitalen Signatur durch den behandelnden Arzt. Die anstehende Einführung der elektronischen Gesundheitskarte führt somit zu einer Initialzündung für neue Software-Anwendungen und Hardware-Ausstattungen. Hier berichten die Aussteller der IT-Branche auf der MEDICA von vielen interessanten Gesprächen und Anfragen vor allem aus den Krankenhäusern und Arztpraxen. 


Verbesserte Diagnose durch präzisere Bildgebung

Unterdessen setzten im MEDICA-Bereich der Medizintechnik und Elektromedizin die Anbieter neue Bestmarken hinsichtlich der Darstellungsqualität der medizinischen Bildgebung, vor allem in Bezug auf Ultraschall. Hier sorgen Innovationen „auf allen Ebenen“ für eine verbesserte Bildqualität und damit für eine präzisere Diagnose. Möglich macht dies eine Kombination aus optimierter Soft- und Hardware, eine neue Generation von Kontrastmitteln (z. B. mit mikroskopisch kleinen Gasbläschen zur Anreicherung an verdächtigen Stellen) sowie eine veränderte Ausgestaltung der Schallköpfe mit einer Schallausgabe in Matrix-Anordnung für eine genauere räumliche Darstellung. 

Bezogen auf das Marktsegment der Labortechnik und Diagnostica liegt unverändert im Trend das so genannte Point-of-care-testing (POCT), also Testverfahren, die direkt am Patienten angewendet werden und eine schnelle Analyse (bereits in der Arztpraxis) ermöglichen. Dafür stehen exemplarisch moderne, kompakte Geräte, die auf Reagenzienträger oder Teststreifen aufgetragenes Blut, Plasma oder Serum auswerten hinsichtlich Leber-, Niere- oder Bauchspeicheldrüsendaten sowie zur Messung von Parametern des Fettstoffwechsels. Vorteil für Arzt und Patient: Die Wartezeit zum Untersuchungsergebnis wird stark verkürzt, denn der Transport von Probenmaterial zu einem Zentrallabor entfällt. Und wollten sich Ärzte noch vor wenigen Jahren nicht so richtig auf die Aussagekraft entsprechender Schnelltests verlassen, gilt die Validität hinsichtlich der untersuchten Parameter mittlerweile als gesichert.    


Kongress-Programm mit vielen Themen und guter Resonanz 

Der MEDICA Kongress wartete in diesem Jahr wieder mit einem breiten Spektrum an Themen auf, von der Krankheitsprävention und modernster Diagnostik über Telemedizin bis hin zur Notfallmedizin oder auch juristischen Fragestellungen. Einen gewissen Schwerpunkt des über 500 Referenten und 170 Seminare sowie Vortragsveranstaltungen zählenden Kongress bildeten Angebote zu diversen Krebserkrankungen, zu weltweiten Infektionserkrankungen, zur Schmerztherapie und zu Erkrankungen im fortgeschrittenen Alter. Den „Nerv“ des Publikumsinteresses trafen neben diesen Themen aus dem Bereich der Alltagsmedizin insbesondere auch die Beiträge aus Wissenschaft und Forschung.  “Die Präsentation des aktuellen Forschungsstandes zur Stammzelltherapie durch die Experten der Düsseldorfer Heinrich-Heine-Universität ist sehr gut angekommen. Argumente über das Für und Wider waren im Vorfeld genug ausgetauscht worden. Jetzt galt es sich über den Status-Quo der Möglichkeiten auszutauschen,“ resümiert Gerd Fischer, Generalsekretär der MEDICA Deutsche Gesellschaft für medizinische Diagnostik, erfreut die Resonanz. 

Ganz im Zeichen der Umstrukturierungsprozesse im deutschen Klinikwesen stand der 28. Deutsche Krankenhaustag unter dem Leitthema „Krankenhaus 2006 – Schließung oder Zukunft?“ Mehr als 1.500 Teilnehmer informierten sich über Perspektiven für die Kliniken im Spannungsfeld einer diagnose-orientierter Abrechnung, eines immer schärferen Wettbewerbes sowie dem Verlangen nach einer bestmöglichen Behandlungsqualität. Dass die Krankenhäuser zu den leistungsstärksten Wachstumsbereichen des deutschen Gesundheitswesens zählen unterstreicht Kongress-Präsident Wolfgang Pföhler noch einmal deutlich: “Bei einem Umsatzvolumen von rund 65 Milliarden Euro sind die 2.157 Krankenhäuser mit über einer Million Beschäftigten ein maßgeblicher Wirtschaftsfaktor.“

Bereits zum vierzehnten Mal in Verbindung mit der MEDICA fand die ComPaMED statt als die internationale Fachmesse für den Zuliefermarkt der medizinischen Fertigung. 302 Aussteller präsentierten den rund 9.000 Fachbesuchern in der neuen Halle 8 Rohstoffe, Vorprodukte und Komponenten zur Herstellung medizinischer Produkte und stellten ihre wichtige Rolle als Innovationskräfte für die Entwicklung und Vermarktung neuer medizintechnischer Verfahren unter Beweis. Den Trend zur Miniaturisierung und immer kompakteren und zugleich komplexeren Systemen thematisierte zum Beispiel der Gemeinschaftsstand und das Forum des IVAM – Fachverband für Mikrotechnik. Exemplarisch an Produkten wurde die gesamte Wertschöpfungskette von der Entwicklung über die Zulassung bis hin zur Serienfertigung medizintechnischer Produkte erläutert. Zu den Angebotshighlights zählte zum Beispiel neue Sensortechnologie zur Atemgasanalyse, die eine atemzuggenaue Auflösung für eine sehr präzise Diagnosestellung erlaubt. 

Neben diesem eher national geprägten Thema hatte das weite Feld der telemedizinischen Anwendungen auch internationalen Besuchern viel Neues zu bieten. Anzuführen sind zum Beispiel innovative Lösungen für die Teleradiologie als Möglichkeit, Spezialkenntnisse einer radiologischen Abteilung in einem Netzwerk weiteren Kliniken zugänglich zu machen. Ebenfalls im Trend: Telemonitoring, also die effiziente Fernbetreuung chronisch-kranker Patienten. Vorgestellt wurde auf der MEDICA etwa eine neue Technologieplattform für das Monitoring via normalem TV-Gerät sowie das erste Implantat, welches vollautomatisch biometrische Daten übertragen kann. Der implantierte Herzschrittmacher oder Defibrillator verfügt über einen Sender, welcher Daten an eine kompakte Telefoneinheit überträgt, von der aus dann die Herzparameter an ein medizinisches Service-Center weitergeleitet werden.

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