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Freitag, 09. Januar 2009

Medizinische Versorgungszentren: "Erfolgsmodell für das Gesundheitswesen "

Von: Techniker Krankenkasse / Pressemitteilung

In nur vier Jahren ist die Zahl der medizinischen Versor- gungszentren (MVZ) in Deutschland von fast null auf über tausend gestiegen. Bestes Bespiel für ein erfolgreiches MVZ ist das ATRIO-MED in Köln. "Innerhalb eines Jahres haben sich schon fast 7.000 unserer Versicherten im ATRIO-MED behandeln lassen - Tendenz kontinuierlich steigend", berich- tet Günter van Aalst, von der Techniker Krankenkasse (TK) in NRW am 18. Dezember 2008 anlässlich einer Fachtagung in Düsseldorf. "Das Konzept, mit kurzen Wartezeiten, länge- ren Öffnungszeiten auch am Samstag sowie Fachärzten, die Tür an Tür eng zusammenarbeiten, funktioniert". Weitere ATRIO-MED gibt es mittlerweile in Hamburg und Berlin. An- dere Standorte sind in Planung.

Die Möglichkeit zur Gründung von MVZ wurde mit der Ge- sundheitsreform von 2004 geschaffen. Waren die ersten Zentren noch meist betriebswirtschaftliche Zusammen- schlüsse einzelner Ärzte, rückte später die Kooperation und Stärkung der medizinischen Kompetenzen in den Vorder- grund. Eine Entwicklung, die für Rainer Schwitalski, Vor- standsvorsitzender des Bundesverbandes Medizinische Versorgungszentren, weiter gehen muss. "Zunehmende Multimorbidität und der stärkere Wettbewerb im Gesund- heitswesen zwingen die Leistungsanbieter zu intelligenten und effizienten Versorgungsangeboten". Hier können sich die MVZ behaupten, wenn sie sich "schwerpunktorientiert und sektoren-übergreifend vernetzen".

Befürchtungen innerhalb der Ärzteschaft, im Rahmen eines MVZ würde die ärztliche Entscheidungshoheit automatisch in besonderer Weise eingeschränkt, haben sich auch nach Ansicht von Rudolf Henke, 1. Vorsitzender des Marburger Bundes, nicht bestätigt. "Eine Umfrage unter angestellten Ärzten in MVZ kommt zu dem Ergebnis, dass der allgemeine ökonomische Druck auch hier spürbar ist. Aber es gibt bisher keine Erkenntnisse, wonach die Freiberuflichkeit und ärztliche Glaubwürdigkeit durch die Konstruktion MVZ von vorn herein gefährdet sind". Wichtig sei, dass jeder Betrei- ber eines MVZ sich an den Grundsatz der Bundesärzte- ordnung halte, wonach der ärztliche Beruf seinem Wesen nach ein freier Beruf ist. Angriffe auf diesen Grundsatz abzuwehren, sei eine gemeinsame Aufgabe von Ärzten und Krankenkassen. Rudolf Henke: "Diese Verteidigung des freien Berufs ist auch für uns angestellte Ärzte eine Angelegenheit des Patientenschutzes."

Keine Konkurrenz, sondern "eine Ergänzung zum Versorgungsangebot der niedergelassenen Ärzte" sieht auch Günter Zwilling, Kaufmännischer Direktor der Universitätsklinik zu Köln, im MVZ der Uniklinik. Zumal so der Transfer aus der medizinischen Forschung in die ambulante Regelversorgung gewährleistet sei.

Kernidee für das ATRIO-MED Konzept der TK ist die enge Vernetzung der beteiligten Fachärzte. Sie greifen interdisziplinär auf eine zentrale arztgeführte Patientenakte zu. Die Patienten werden nach anerkannten Qualitätsstandards und Leitlinien behandelt. Damit profitieren alle vom ATRIO-MED findet Dr. Torsten Hecke, Projektleiter bei der TK: "Die Patienten, weil sie innerhalb von fünf Tagen einen Termin beim Facharzt bekommen. Die Ärzte, weil sie sich auf ihre medizinische Arbeit konzentrieren können".

Im Kölner ATRIO-MED arbeiten dreizehn Fachärzte der Gebiete Innere Medizin, Orthopädie, Gynäkologie, Dermatologie, Kinder- und Jugendmedizin, Neurologie und Psychiatrie sowie Psychotherapie zusammen.

Die TK-Versicherten, die sich dort behandeln lassen möchten, schreiben sich in einen Vertrag der Integrierten Versorgung ein, den die Techniker Krankenkasse mit dem MVZ geschlossen hat. Sie profitieren zusätzlich von einem exklusiven Wartebereich unter anderem mit Internet-Anschluss. Selbstverständlich sind auch Versicherte anderer Kassen im ATRIO-MED willkommen.

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