Der allgemeine Beitragssatz zur GKV wurde für 2011 bei 15,5% gesetzlich festgeschrieben und ist nun wieder so hoch wie vor der Finanz- und Wirtschaftskrise. Arbeitnehmer und Rentner zahlen insgesamt 8,2% ihres beitragspflichtigen Einkommens bzw. ihrer Rente, Arbeitgeber bzw. Rentenversicherungsträger 7,3%. Wenn Zusatzbeiträge erforderlich sind, werden sie von der Krankenkasse als einkommensunabhängiger Betrag in Euro und Cent erhoben. Über die Höhe entscheidet jede Krankenkasse selbst. Der Zusatzbeitrag ist für alle Mitglieder einer Krankenkasse gleich. Sie führen diesen Beitrag direkt an ihre Krankenkasse ab. So können sie künftig Preise und Leistungen zwischen den Krankenkassen besser vergleichen. Im Jahr 2011 wird die große Mehrheit der Krankenkassen noch keinen Zusatzbeitrag erheben müssen. (Foto: pixelio.de)

Mittwoch, 16. Februar 2011

LVZ-Umfrage: Hunderttausende wechseln Krankenkassen wegen der Zusatzbeiträge

Von: LVZ / Zeitungsbericht

Gesetzliche Krankenversicherungen, die einen Zusatzbeitrag verlangen, haben Hunderttausende Mitglieder im vergangenen Jahr an Krankenkassen verloren, die auf den monatlichen Zuschlag verzichten. Das ergab eine aktuelle Umfrage der Leipziger Volkszeitung (LVZ) unter mehreren Kassen. "Bei der Deutschen Angestellten-Krankenkasse (DAK) sank die Zahl der Versicherten innerhalb von zwölf Monaten um rund 460.000 auf 5,8 Millionen zum 1. Januar 2011 und bei der KKH-Allianz um knapp 190.000 auf 1,86 Millionen."

"Ein Großteil ist auf das Sonderkündigungsrecht nach Einführung des Zusatzbeitrages zurückzuführen", sagte eine Sprecherin der KKH-Allianz der LVZ. Beide Krankenkassen nehmen von ihren Mitgliedern seit dem Frühjahr 2010 acht Euro pro Monat.

Krankenkassen ohne Zusatzbeitrag gewannen dagegen laut Umfrage deutlich an Mitgliedern und entsprechenden Versicherten hinzu:

  • Barmer GEK: + 100.000 auf 8,6 Mio. Versicherte
  • Techniker: + 339.000 auf 7,6 Mio. Versicherte
  • IKK Classic: + 46.000 auf 1,86 Mio. Versicherte
  • Vereinigte IKK: + 26.200 auf 1,65 Mio. Versicherte
  • Knappschaft: + 44.800 auf 1,72 Mio. Versicherte

Wie die Informationsplattform www.krankenkassen.de berichtet, erheben die folgenden Krankenkassen für 2011 einen monatlichen Zusatzbeitrag:

  • BKK advita: 8 ¤ seit 1.1.2010
  • BKK für Heilberufe: 10 ¤ seit 1.1.2011
  • BKK Phoenix: 8 ¤ seit 1.1.2010
  • BKK Publik - Partner der BKK Salzgitter: 8 ¤ seit 1.1.2011
  • DAK: 8 ¤ seit 1.2.2010
  • Deutsche BKK: 8 ¤ seit 1.2.2010
  • BKK Gesundheit: 8 ¤ seit 1.2.2010
  • KKH Allianz: 8 ¤ seit 1.3.2010
  • CITY BKK und KRANKE KASSE: 15 ¤ seit 1.1.2011
    [Sonderkündigung bis zum 1.3.2011 möglich]
  • BKK Axel Springer: 8 ¤ seit 1.1.2010
  • Eon BKK: 8 ¤ seit 1.3.2010
  • BKK Merck: 8 ¤ seit 1.4.2010

Damit planen mehr als 90 Krankenkassen im Jahre 2011 keinen Zusatzbeitrag zu erheben. Mehr als 50 Krankenkassen garantieren ihren Kunden bis Ende 2011 keinen Zusatzbeitrag zu verlangen.

<- Zurück zu: Pressespiegel