Hintergrundinformation: Das RWI "Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung" versteht sich als modernes Zentrum für wis- senschaftliche Forschung und evi- denzbasierte Politikberatung. Als Leitmotiv für die kommenden Jahre hat sich das RWI Essen in seinem Forschungsplan "individuelle Pros- perität und wirtschaftspolitische Handlungsmöglichkeiten im demo- graphischen und gesellschaftlichen Wandel" gewählt. Das RWI Essen will mit seinen Arbeiten über wirt- schaftliche Entwicklungen und deren Bestimmungsgründe informieren, der Wirtschaftspolitik sachgerechte Entscheidungen erleichtern und in der Öffentlichkeit das Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge fördern. Seine Studien werden des- halb in der Regel veröffentlicht. Die Forschungen werden durch einen international besetzten wissen- schaftlichen Beirat kritisch beglei- tet, das Institut wird regelmäßig evaluiert. (Foto: Pixelio)

Dienstag, 13. Januar 2009

Gesundheitswirtschaft: Arbeitgeber von 4,3 Millionen Beschäftigten

Von: RWI Essen / Presse- mitteilung

Die größten Arbeitgeber im Bereich Gesundheitswirtschaft sind Klinik-Konzerne. Dies ergibt ein Top-100-Ranking des RWI Essen für die Zeitschrift "Die Gesundheitswirtschaft". Auch einige gesetzliche und private Krankenkassen haben viele Beschäftigte, während die Medizintechnik eher mittel- ständisch organisiert ist. Insgesamt ist die Gesundheitswirt- schaft mit 4,3 Millionen Beschäftigten bzw. 3,3 Millionen Vollzeitstellen einer der größten Arbeitgeber in Deutschland.

Klinik-Konzerne sind die größten Arbeitgeber in der deut- schen Gesundheitswirtschaft. Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des RWI Essen im Auftrag der Zeitschrift "Die Gesundheitswirtschaft", in der erstmals ein solches Top-100-Ranking für die Gesundheitswirtschaft erstellt wird. Größter Arbeitgeber der Gesundheitswirtschaft ist demnach mit knapp 31 500 Vollzeitstellen die Fresenius SE, zu der unter anderem die Helios-Klinik-Gruppe mit knapp 24 000 Beschäftigten gehört. Die Plätze 2 bis 4 belegen die privaten Klinik-Konzerne Rhön-Klinikum, Asklepios und Sana. Als größte Universitätsklinik liegt die Berliner Charité mit rund 12 800 Vollzeitstellen auf Rang 7. Die vorderen Plätze der Kliniken erklären sich durch die hohe Personalintensität, die für ihren Betrieb notwendig ist, während sich in anderen Bereichen der Gesundheitswirtschaft Abläufe besser stan- dardisieren und automatisieren lassen.

Auch gesetzliche und private Krankenversicherungen sind große Arbeitgeber in der Gesundheitswirtschaft, wobei die private Debeka mit knapp 13 500 Stellen fast so groß wie die gesetzliche Barmer Ersatzkasse mit knapp 13 800 Mit- arbeitern ist. Die Pharmaindustrie bietet hingegen aufgrund der Internationalisierung der deutschen Pharmaunternehmen in Deutschland vergleichweise wenige Arbeitsplätze.

Von den Anbietern von Hilfsmitteln schafft es nur der Optik-Konzern Fielmann unter die größten hundert Arbeitgeber der Branche. Auch die Medizintechnik-Branche mit ihren etwa 200 000 Mitarbeitern in mehr als 11 000 Unternehmen ist wegen ihrer überwiegend kleingliedrigen und mittelstän- dischen Struktur kaum in der Rangliste vertreten.

Als größter Anbieter von Medizintechnik belegt Siemens Healthcare Deutschland Platz 13, zweitgrößter Anbieter ist mit rund 8 500 Vollzeitstellen die B. Braun Melsungen AG. Die Unternehmen am Ende des Top-100-Rankings bewegen sich in der Größenordnung von 2 000 Vollzeitkräften.

Deutsche Gesundheitswirtschaft besteht überwiegend aus Mittelständlern

Ausschlaggebend für die Position im Ranking ist allein die Zahl der Arbeitsplätze des jeweiligen Unternehmens in Voll- zeitstellen in Deutschland. Franchise-Unternehmen wie "Doc Morris" oder "Apollo-Optik" und übergeordnete Organisa- tionen der freien Wohlfahrtspflege - wie Caritas, Diakonie oder Rotes Kreuz - wurden nicht berücksichtigt.

Insgesamt ist die deutsche Gesundheitswirtschaft überwie- gend mittelständisch organisiert. Die größten 100 Arbeit- geber stellen mit gut 600 000 Vollzeitstellen nur rund ein Fünftel aller Arbeitsplätze in diesem Wirtschaftszweig. Gleichzeitig ist die Gesundheitswirtschaft mit 4,3 Millionen Beschäftigten bzw. 3,3 Millionen Vollzeitstellen einer der größten Arbeitgeber in Deutschland.

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