Elektronische Gesundheitskarte gestoppt: AOK Rheinland verweist auf Koalitionsvertrag
Die Süddeutsche Zeitung berichtete am 28. Oktober: "Die AOK Rheinland/Hamburg hat die für November geplante Ausgabe der elektronischen Gesundheitskarte gestoppt. "Das ist eine Reaktion auf das im Koalitionsvertrag zwischen Union und FDP ausgesprochene Moratorium für die Karte", sagte Vorstandschef Wilfried Jacobs am Dienstag der Süddeutschen Zeitung. Für das Moratorium gebe es zwei Gründe. Entweder wolle die neue Regierung das Projekt erneut prüfen, oder sie wolle es zu Fall bringen. "Ich weiß nicht, welche Variante zutrifft. Deshalb kann meine Kasse auch nicht für ein solches Pilotprojekt zur Verfügung stehen", betonte Jacobs. Die Kasse wollte im November ihre 2,9 Millionen Versicherten anschreiben, um die notwendigen Fotos für die Karte einzusammeln. Die Kasse könne dieses Vorhaben jederzeit wieder anlaufen lassen, sagte Jacobs. Er brauche allerdings dafür ein Signal vom Bundes- oder Landesgesundheitsministerium.
Lesen Sie dazu die vorherige gemeinsame Pressemitteilung der AOK vom 30. September zur Augabe der eGK
"Beginn der Ausgabe der elektronischen Gesundheitskarte bei den rheinischen Krankenkassen - Beginn einer neuen Ära"
Nach gründlicher Vorbereitung werden die Krankenkassen in Nordrhein am 1.10.2009 beginnen, elektronische Gesundheitskarten (eGK) an ihre Versicherten auszugeben. Hierzu gehört neben der Kartenausgabe auch, dass die Versicherten in Nordrhein nun nach und nach gebeten werden, Lichtbilder für ihre eGK bei ihrer Krankenkasse einzureichen.
"Mit der Ausgabe der eGK beginnt eine neue Ära. Sie bedeutet den Einstieg in zukunftsorientierte Systeme, die in der Medizin auch durch die intensive Nutzung der Telematik zum Vorteil der Patienten erschlossen werden", so Wilfried Jacobs, der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg. Auch wenn sich der verstärkte Einstieg in telematische Anwendungen noch etwas hinziehen wird, hat die eGK bereits jetzt handfeste Vorteile für die Versicherten. Ihr Datenschutzniveau ist vorbildlich. Mit dem Lichtbild des Versicherten auf der eGK wird diese vom Anspruchsausweis zum persönlichen Dokument, das der Identifikation des Inhabers durch den Arzt dient. Der Missbrauch der Krankenversichertenkarte wird künftig durch das Lichtbild wesentlich erschwert.
Ein weiterer Vorteil der eGK ist, dass sie auf der Rückseite die Europäische Krankenversichertenkarte (EHIC) enthält, die dem Versicherten Leistungsansprüche im Bereich des europäischen Wirtschaftsraums und in der Schweiz leichter erschließt.
Die ausgegebenen elektronischen Gesundheitskarten sind bereits jetzt für alle künftigen Anwendungen gerüstet. Die Versicherten sollten jedoch in der Übergangszeit ihre bisherige Krankenversichertenkarte vorhalten. Hintergrund ist, dass die Ausstattung der Ärzte, Zahnärzte und Krankenhäuser in Nordrhein mit eGK-fähigen Lesegeräten noch nicht abgeschlossen ist. Darüber hinaus werden diese Lesegeräte in den anderen Bundesländern erst im Laufe des Jahres 2010 angeschafft. Bei einem Urlaub in Bayern kann also erst gegen Ende des nächsten Jahres damit gerechnet werden, dass die neue eGK eingelesen werden kann.
Besonderen Wert legen die Krankenkassen in Nordrhein darauf, dass die nun ausgegebenen elektronischen Gesundheitskarten allen Sicherheitsanforderungen und den hohen Anforderungen des Datenschutzes entsprechen. Die neue eGK hat ihr Reifezeugnis vor allen gesetzlich vorgesehenen Prüfinstitutionen abgelegt. Wichtig ist, dass auch künftig medizinische Daten der Patienten nur mit deren ausdrücklicher Zustimmung genutzt werden können - der Patient bleibt also Herr seiner eigenen Daten!
Diese Presseerklärung ergeht im Namen folgender Krankenkassen
AOK Rheinland/Hamburg
Die Gesundheitskasse
Stabsstelle Presse
Kontakt: André Maßmann
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Telefon: 0211 8791-1262
Telefax: 0211 8791-1125
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