
Präsident der Bundesärztekammer Dr. Frank Ulrich Montgomery, zugleich Präsident der Ärztekammer Hamburg (Foto: Pressefoto BÄK)
Dr. Frank Ulrich Montgomery neuer Präsident der Bundesärztekammer
Der 114. Deutsche Ärztetag in Kiel hat heute ein neues Präsidium gewählt sowie weitere Vorstandsämter besetzt. Neuer Präsident der Bundesärztekammer ist Dr. Frank Ulrich Montgomery. Der 59-jährige Radiologe aus Hamburg tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe an, der nach zwölf Jahren als Präsident der Bundesärztekammer nicht mehr für dieses Amt kandidierte. Dr. Montgomery ist Präsident der Ärztekammer Hamburg und seit 1986 Oberarzt am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. In der Bundesärztekammer (BÄK) steht Montgomery unter anderem dem Ausschuss "Ambulante Versorgung" vor.
Zur Vize-Präsidentin der Bundesärztekammer hat der Ärztetag Dr. Martina Wenker gewählt. Die Fachärztin für Innere Medizin ist Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen und seit 1992 Oberärztin im Kreiskrankenhaus Diekholzen. Die 52-Jährige ist unter anderem Vorsitzende der Deutschen Akademie der Gebietsärzte sowie Vorsitzende des BÄK-Ausschusses und der Ständigen Konferenz "Gesundheit und Umwelt".
Ebenfalls zum Vize-Präsident der Bundesärztekammer wurde Dr. Max Kaplan, Facharzt für Allgemeinmedizin aus Bayern, gewählt. Der 58-Jährige ist seit 2010 Präsident der Bayerischen Landesärztekammer und Vorsitzender der Deutschen Akademie für Allgemeinmedizin. Dr. Kaplan ist seit 2007 Mitglied im Vorstand der Bundesärztekammer. Er ist seit 1985 als Landarzt in Pfaffenhausen und als Notarzt tätig.
Der Deutsche Ärztetag hat auch über die Besetzung der beiden "weiteren" Vorstandsämter entschieden. Diese sind Ärztinnen und Ärzten vorbehalten, die nicht einer Ärztekammer vorstehen und damit nicht Mitglied des Vorstandes der Bundesärztekammer sind. In den Vorstand wiedergewählt wurde Rudolf Henke. Der 56-jährige Oberarzt der Klinik für Hämatologie und Onkologie am St.-Antonius-Hospital Eschweiler ist seit 2007 Bundesvorsitzender des Marburger Bundes. Henke ist bereits seit 1995 Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer und seit 2009 Mitglied der CDU/CSU-Fraktion des Deutschen Bundestages.
Neu in den Vorstand der Bundesärztekammer wurde Dr. Ellen Lundershausen gewählt. Die Fachärztin für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde aus Erfurt ist seit 2007 Vize-Präsidentin der Landesärztekammer Thüringen. Frau Dr. Lundershausen war von 2004 bis 2007 stellvertretende Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Thüringen.
Der bisherige Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, ist von den Delegierten des 114. Deutschen Ärztetages per Akklamation zum Ehrenpräsidenten der BÄK und des Deutschen Ärztetages ernannt worden.
Zur Rede des neuen Präsidenten
Demografische Entwicklung, Ärztemangel, die Novellierung der Gebührenordnung und Bürokratieabbau im Gesundheitswesen – für Dr. Frank Ulrich Montgomery sind das die wichtigsten Herausforderung und Aufgaben, die Politik und Ärzteschaft gemeinsam bewältigen müssen.
Montgomery kündigte vor dem Ärzteparlament an, für eine Verbesserung der materiellen Grundlagen ärztlicher Tätigkeit in Klinik und Praxis sowie für bessere Arbeitsbedingungen für Ärzte kämpfen zu wollen. "Wir brauchen jetzt Arbeitsbedingungen, unter denen Familie und Job miteinander vereinbar sind. Und wir müssen endlich den bürokratischen Wildwuchs beseitigen, um den Weg wieder frei zu machen für Arzt und Patient", so Montgomery. Als vordringliche Aufgabe bezeichnete Montgomery die Novellierung der ärztlichen Gebührenordnung (GOÄ). "Wir brauchen endlich die Reform der GOÄ. Und zwar noch in dieser Legislaturperiode, ohne Öffnungsklausel und auf der Basis des von der BÄK vorgelegten betriebswirtschaftlich durchkalkulierten Vorschlags."
Die Ärzteschaft werde sich aber auch in die parlamentarischen Beratungen des Versorgungsstrukturgesetzes einbringen. "Auch wenn die Koalition wichtige Vorschläge aus der Ärzteschaft in ihre Gesetzesinitiative aufgenommen hat, haben wir Änderungsbedarf. Vor allem wollen wir, dass die Kompetenzen der Ärztekammern bei der Bedarfsplanung, bei der Förderung der Allgemeinmedizin und bei der vorgesehenen Neugestaltung des Medizinstudiums berücksichtigt werden.
"Montgomery sprach sich zudem für eine stärkere Einbindung ärztlicher Verbände in die Arbeit der Bundesärztekammer aus. "Wir müssen die Kommunikation und die Partizipation ärztlicher Organisationen verbessern. Wir müssen schneller entscheiden können, aber auf der Grundlage einer breiteren Basis. Wir müssen unsere Präsenz im politischen Raum stärken und die Taktung unserer Entscheidungen erhöhen", sagte Montgomery.
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