Disput im Ausschuss um geplante Kostendämpfungen bei den Gesundheitsausgaben
Die gesetzlichen Krankenkassen fordern eine konsequentere Sparpolitik bei den  Gesundheitsausgaben. Die im Koalitionsentwurf des "Gesetzes zur nachhaltigen und  sozial ausgewogenen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung" (GKV-Finanzierungsgesetz, 17/3040) enthaltenen Honorar- und Einnahmezuwächse bei den  Leistungserbringern reichten nicht aus, sagte der stellvertretende  Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Johann-Magnus von Stackelberg am  Montag im zweiten Teil der Anhörung zu dem Gesetzentwurf der CDU/CSU- und  FDP-Fraktion. Er fügte hinzu: "Wir hätten uns gewünscht, dass es eine Nullrunde  bei den Ärzten gibt." Der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), den  kommunalen Spitzenverbänden und den Ärzteverbänden gehen die geplanten  Kostendämpfungen dagegen zu weit.
Vorgesehen sind in dem Gesetzentwurf für das kommende Jahr Einsparungen in  Höhe von 3,5 Milliarden Euro und im Jahr 2012 in Höhe von 4 Milliarden Euro.  Darin enthalten sind auch die erwarteten Ausgabensenkungen aufgrund des Gesetzes  zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (17/2413) in Höhe von knapp 2 Milliarden Euro, das ebenfalls  zum 1. Januar 2011 in Kraft treten soll. Hausärzte sollen 500 Millionen Euro und  Kliniken 450 Millionen Euro einsparen. Nach Vorstellungen der Regierung müssen  Zahnärzte im kommenden Jahr auf 20 Millionen Euro und im Jahr 2012 auf 40  Millionen Euro verzichten. Die Regierung plant weiterhin, dass die  Verwaltungskosten der Krankenkassen in den Jahren 2011 und 2012 im Vergleich zu  diesem Jahr nicht steigen. Das soll Einsparungen von pro Jahr 300 Millionen Euro  bringen.
DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum appellierte an die Abgeordneten, das  Sparvolumen aus der Grundlohnratenbegrenzung im kommenden Jahr auf 150 Millionen  Euro zu begrenzen und einen Ausnahmetatbestand für tariflich bedingte  Personalkostensteigerungen aufzunehmen. Der Experte der  Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Herbert Weisbrod-Frei, warnte vor einem  Personalabbau in den Kliniken, sollte es nicht zu einer Änderung der Pläne  kommen. Für Städte, Kreise und Kommunen machte Jörg Freese deutlich, dass mit  höheren Tarifabschlüssen zu rechnen sei. Es bestehe die Gefahr, dass das immer  weiter steigende Defizit zwischen Einnahmen und Ausgaben der Krankenhäuser zum  Personalabbau führt, unterstrich Freese. Damit einher gehe eine "schleichende  Erosion" der Qualität, warnte der Einzelsachverständige Erwin Jordan. 
- Weiterführende Links
 - www.bundestag.de
 - www.dkgev.de
 
                    