Der Deutsche Ärztetag ist die Hauptversammlung der Bundes- ärzte­kammer, das "Parlament der Ärzteschaft", und findet einmal jährlich an wechselnden Orten statt. Die 17 deutschen Ärztekammern entsenden insgesamt 250 Dele- gierte zum Deutschen Ärztetag. Jede Landesärzte­kammer stellt zwei Delegierte als Basisvertretung, die Verteilung der restlichen 216 Mitglieder erfolgt nach dem d´Hondtschen Verfahren und richtet sich nach der Mitgliederzahl der Landesärztekammern. Der Deutsche Ärztetag besteht – anfänglich als Veranstaltung des Deutschen Ärztevereinsbundes – seit 1873 und tritt in diesem Jahr, nach den durch die beiden Welt- kriege und die Zeit des NS-Re- gimes eingelegten Zwangspausen, vom 20. bis 23. Mai 2008 in Ulm zu seiner 111. Tagung zusammen. Überdies fanden in der Nachkriegs- geschichte aus besonderem Anlass insgesamt fünf Außerordentliche Deutsche Ärztetage statt. Zuletzt wurde das Ärzteparlament am 24. Oktober 2006 zu einer Sonder- sitzung ein­berufen, in der über das Gesundheitsreformgesetz der Bun- desregierung beraten wurde. Präsident des Deutschen Ärzte- tages und damit Sitzungsleiter ist seit 1999 Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, zugleich Präsident der Bun- desärztekammer, sowie Präsident der Ärztekammer Nordrhein (Foto: BÄK)

Dienstag, 20. Mai 2008

111. Deutscher Ärztetag vom 20. bis 23. Mai in Ulm eröffnet

Von: Deutsche Ärzte- kammer / Pressemitteilung

"Die Rationierung medizinischer Leistungen muss ein Wahl- kampfthema werden, damit eine Diskussion nicht nur hinter vorgehaltener Hand, sondern in der Öffentlichkeit statt- findet", forderte Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer, bei der heutigen Eröffnung des 111. Deutschen Ärztetages in Ulm. "Ärztinnen und Ärzte müssen seit Jahren eine heimliche Rationierung im Gesundheits- wesen ertragen und vor ihren Patienten dafür gerade stehen. Das aber wollen wir nicht mehr", sagte Hoppe. Die Politik dürfe sich nicht aus der Verantwortung stehlen und so tun, als gebe es diese Rationierung nicht. "Wir müssen offen über die Probleme im Gesundheitswesen sprechen und wir müssen den Menschen zeigen, wer für die Rationierung tat- sächlich verantwortlich ist", sagte Hoppe unter dem Beifall der 250 Delegierten.

Durch die strikte Begrenzung der Finanzmittel in der gesund- heitlichen Versorgung werde schon längst nur noch das medizinisch unbedingt Notwendige von den Krankenkassen bezahlt. Die Möglichkeiten der Ärzte, für ihre Patienten die individuell beste Therapie auszusuchen, würden seit Jahren immer stärker eingeschränkt. "Die Konflikte, die sich daraus ergeben, müssen aber aus der Patient-Arzt-Beziehung herausgehalten werden", mahnte der Ärztepräsident.

Bis zum kommenden Freitag (23.05.2008) wird der Deutsche Ärztetag, die Hauptversammlung der Bundesärztekammer, in Ulm stattfinden.

Pressekonferenzen
Zu den aktuellen Tagesthemen finden am Mittwoch, 21. Mai, und Donnerstag, 22. Mai, jeweils um 12.30 Uhr Pressekon- ferenzen statt.
Ort
Pressestelle des Deutschen Ärztetages
Pressezentrum Donauhallenfoyer

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