Zahnräder (Foto: P. Kirchhoff / pixelio)

Freitag, 20. November 2009

Gemeinsamer Bundesausschuss erteilt AQUA-Institut erste Aufträge

Von: Gemeinsamer Bundesausschuss / Presse- mitteilung

Das AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen hat die ersten Aufträge des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) für die sektoren- übergreifende und sektorengleiche Qualitätssicherung der medizinischen Versorgung bekommen, mit deren Bearbei- tung möglichst bald begonnen werden soll.

Demnach wird AQUA Qualitätsindikatoren und -instrumente entwickeln für die Konisation (gynäkologischer Eingriff), die Katarakt- (grauer Star) Operationen, die PTCA (perkutane transluminale Coronarangioplastie), ein Verfahren zur Be- handlung von Herzkranzgefäßverengungen sowie für das kolorektale Karzinom (Darmkrebsbehandlung). Die beauf- tragten Themen betreffen eine Vielzahl von Patientinnen und Patienten, weisen ein deutliches Potential für Qualitäts- verbesserungen auf und sind im Kompetenzbereich des G-BA angesiedelt.

Sektorenübergreifende Qualitätssicherung bedeutet, die medizinische Versorgungskette umfassend auch im Über- gang von der stationären zur ambulanten Behandlung und umgekehrt zu betrachten. Mit der sektorengleichen Betrachtung werden erstmalig auch Leistungen verglichen, die sowohl in der Arztpraxis als auch im Krankenhaus erbracht werden können.

Die jüngste Gesundheitsreform (GKV-WSG) hatte mit § 137a SGB V (Umsetzung der Qualitätssicherung und Darstellung der Qualität) den  G-BA beauftragt, im Rahmen eines Vergabeverfahrens eine fachlich unabhängige Institution zu beauftragen, um Verfahren zur Messung und Darstellung der Versorgungsqualität für die Durchführung der einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung zu entwickeln.

Im August 2009 unterzeichneten Vertreter des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) und des Göttinger AQUA-Instituts für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH einen entsprechenden Vertrag über die Entwicklung von Verfahren zur Messung und Darstellung der Versorgungsqualität in Deutschland.

Hintergrund zum AQUA-Institut

Das AQUA-Institut ist ein interessenunabhängiges und neutrales Dienstleistungsunternehmen, das sich auf Qualitätsförderungsprojekte spezialisiert hat. Im Rahmen einer Kooperation von Wissenschaftlern der Universitäten Göttingen und Hannover wurde im Jahr 1993 die „Arbeitsgemeinschaft Qualitätssicherung in der ambulanten Versorgung“ gegründet. Aus dieser Arbeitsgemeinschaft entstand 1995 das AQUA-Institut für angewandte Qualitätsförderung und Forschung im Gesundheitswesen GmbH mit Sitz in Göttingen. Verankert in der wissenschaftlichen Qualitätsforschung, entwickelt AQUA konkrete Konzepte und Strategien zur angewandten Qualitätsförderung sowie Qualitätssicherung und übernimmt die Umsetzung komplexer Großprojekte. Das AQUA-Institut setzt seit Ende 2009 im Auftrag des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) den Aufbau einer bundesweiten und sektorenübergreifenden Qualitätssicherung im Gesundheitswesen gem. § 137a SGB V um.

Mit der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung übernimmt das AQUA Institut eine neue Aufgabe.

Im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung hat das AQUA-Institut den Zuschlag als fachlich unabhängige Institution im Sinne des § 137a SGB V erhalten (Pressetext). Unsere Aufgabe ist es, den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) bei der Erfüllung seiner gesetzlichen Aufgaben, insbesondere bei der Fortführung und Fortentwicklung der bisher sektoralen Qualitätssicherung hin zur Durchführung einer sektorenübergreifenden Qualitätssicherung durch folgende Leistungen zu unterstützen:

  • Entwicklung von Verfahren zur Messung und Darstellung der Versorgungsqualität,
  • Dokumentation und datentechnische Umsetzung,
  • Unterstützung bei der Durchführung der einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung,
  • Veröffentlichung von Ergebnissen in geeigneter Weise und in einer für die Allgemeinheit verständlichen Form.

Folgende Aufgaben stehen derzeit im Fokus:

  • Vorbereitung auf die Übernahme der bisherigen stationären Verfahren (BQS-Verfahren) zum 1.1.2010,
  • Finalisierung und Veröffentlichung eines Methodenpapiers, welches die grundlegenden Verfahren und Arbeitsweisen bei diesem Projekt beschreibt.

Ihre Ansprechpartner beim Gemeinsamen Bundesausschuss

Kristine Reis-Steinert
02241-9388-30
kristine.reis-steinert@g-ba.de

Kai Fortelka
02241-9388-48
kai.fortelka@g-ba.d

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