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Montag, 12. Dezember 2011

Stationäre Krankenhauskosten 2010 je Fall auf 3.854 EUR gestiegen

Von: Statistisches Bundesamt / Pressemitteilung

Die Gesamtkosten der Krankenhäuser beliefen sich im Jahr 2010 auf 79,7 Milliarden Euro. Umgerechnet auf rund 18 Millionen Patientinnen und Patienten, die 2010 vollstationär im Krankenhaus behandelt wurden, betrugen die stationären Krankenhauskosten je Fall im Jahr 2010 im Bundesdurchschnitt 3 854 Euro. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) auf der Basis vorläufiger Ergebnisse mitteilt, waren das 2,2 % mehr als im Jahr zuvor (3 772 Euro).

Die Krankenhauskosten setzten sich im Wesentlichen aus den Personalkosten von 47,4 Milliarden Euro (+ 3,4 % gegenüber 2009), den Sachkosten von 30,2 Milliarden Euro (+ 3,3 %) sowie den Aufwendungen für den Ausbildungsfonds von 1,0 Milliarden Euro (+ 1,7 %) zusammen. Weitere 1,1 Milliarden Euro entfielen auf Steuern, Zinsen und ähnliche Aufwendungen und Kosten der Ausbildungsstätten.

In diesen Gesamtkosten waren Ausgaben für nichtstationäre Leistungen mit einem Volumen von 10,3 Milliarden Euro enthalten. Nichtstationäre Leistungen beinhalteten unter anderem Kosten für die Ambulanz sowie für wissenschaftliche Forschung und Lehre. Die Kosten der rein stationären Krankenhausversorgung lagen bei rund 69,5 Milliarden Euro.

Die durchschnittlichen Kosten je Fall variierten in den einzelnen Bundesländern stark. Am niedrigsten waren sie in Mecklenburg-Vorpommern mit 3 516 Euro je Fall, am höchsten in Bremen mit 4 311 Euro. Die Unterschiede in den Durchschnittskosten je Behandlungsfall nach Ländern werden vom Versorgungsangebot sowie von der Art und Schwere der behandelten Erkrankungen beeinflusst:

Kosten der Krankenhäuser 2010*)

*) Vorläufige Ergebnisse der Krankenhausstatistik 2010.
1) Gesamtsumme der Krankenhauskosten bestehend aus Personal- und Sachkosten, Zinsen und ähnlichen Aufwendungen sowie Steuern inklusive Kosten der Ausbildungsstätten und Aufwendungen für den Ausbildungsfonds.
2) Bruttokosten abzüglich nichtstationärer Kosten (zum Beispiel Ambulanz, wissenschaftliche Forschung und Lehre).
3) Basierend auf bereinigten Kosten.

47 Millionen Operationen und medizinische Prozeduren bei stationären Patienten im Jahr 2010

Rund 47 Millionen Operationen und medizinische Prozeduren wurden bei den im Jahr 2010 aus vollstationärer Krankenhausbehandlung entlassenen Patientinnen und Patienten durchgeführt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das 5,2 % mehr als im Jahr 2009. Auf einen Krankenhausfall entfielen damit im Durchschnitt 2,7 Maßnahmen dieser Art.

Knapp ein Drittel der 2010 durchgeführten Maßnahmen waren Operationen (14,9 Millionen). Danach folgten nichtoperative therapeutische Maßnahmen mit einem Anteil von 26,8 % (12,7 Millionen) und diagnostische Maßnahmen mit 19,9 % (9,4 Millionen). Der Rest verteilte sich auf die bildgebende Diagnostik (8,4 Millionen), ergänzende Maßnahmen wie zum Beispiel geburtsbegleitende Behandlungen (1,6 Millionen) sowie die Verabreichung von speziellen Medikamenten (0,3 Millionen).

Von den knapp 15 Millionen Operationen entfiel der größte Anteil auf die über 65-jährigen Patientinnen und Patienten (42,2 %). Zu den häufigsten Operationen in dieser Altersgruppe zählten andere Operationen am Darm (zum Beispiel Lösen von Verwachsungen, Aufdehnung von Darmabschnitten), die Implantation einer Endoprothese am Hüftgelenk sowie endoskopische Operationen an den Gallengängen.

Arthroskopische Operationen am Gelenkknorpel und an den Menisken spielten vor allem bei den 45- bis 64-Jährigen eine große Rolle. Auf den weiteren Rängen folgte in dieser Altersgruppe bei den Frauen die Gebärmutterentfernung und bei den Männern der Ver­schluss eines Leistenbruchs.

Bei Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren standen Operationen im Vordergrund, die im Zusammenhang mit Entbindungen stehen. Bei Männern dieser Altersgruppe erfolgten in erster Linie operative Eingriffe an der unteren Nasenmuschel sowie arthroskopische Operationen am Gelenkknorpel und an den Menisken.

Bei Kindern bis 14 Jahren gehörten das Einschneiden des Trommelfells zur Eröffnung der Paukenhöhle sowie die Entfernung der Rachenmandeln zu den häufigsten Operationen.

Weitere Ergebnisse können über die Datenbank der Gesundheitsberichterstattung des Bundes abgerufen werden.

Kontakt
Statistisches Bundesamt
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