Qualitätsverbesserung durch Benchmarking in der Patientenversorgung

Dienstag, 03. Januar 2006

Qualitätsverbesserung durch Benchmarking in der Patientenversorgung

Von: www.bundesregierung.de / Pressemitteilung

Strukturierter Erfahrungsaustausch, das so genannte Benchmarking, ist im Gesundheitswesen ein geeignetes Mittel, um die Qualität der Patientenversorgung zu steigern. Anlässlich eines Symposiums "Benchmarking in der Patientenversorgung" am 1. Dezember erklärt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: "Wir setzen uns seit vielen Jahren dafür ein, die Qualität in allen Bereichen des Gesundheitswesens zu stärken. Dies erfolgt durch gesetzliche Regelungen, aber auch durch die Förderung modellhafter Vorhaben".

Die Modellvorhaben würden dabei einen ganz besonderen Beitrag leisten, betonte die Ministerin. Ein Baustein sei das Modellprogramm Qualitätssicherung. "Im Rahmen dieses Programms haben wir im Jahr 2002 den Förderschwerpunkt "Benchmarking in der Patientenversorgung" ausgeschrieben. Damit werden neue praxisnahe Ansätze zur Förderung der Qualität im Gesundheitswesen erprobt".

Gesundheitsministerium fördert Modellvorhaben

Zehn Modellvorhaben zu verschiedenen medizinischen Themen wie Schmerztherapie, Krebs, Altersmedizin, Schlaganfall und Depression wurden im Rahmen des Förderschwerpunktes ins Leben gerufen.###SLIDESHOW### Sie werden mit insgesamt 3 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt weiter: "Modellprojekte sind die Pioniere, wenn es darum geht, die Qualität der medizinischen Versorgung zu verbessern. Lernen voneinander und die Orientierung 'am Besten', sind die zukunftsweisenden Themen der Qualitätssicherung. Die heute vorgestellten Ergebnisse der Modellprojekte zeigen Wege auf, wie mit den vorhandenen Möglichkeiten eine verbesserte Qualität für die Versorgung kranker Menschen erreicht werden kann. Die Kunst besteht darin, die vielen guten Ideen, Erfahrungen und Ergebnisse der jeweils Besten herauszufiltern und in den Alltag aller Beteiligter zu integrieren."

  • Benchmarking in der psychiatrischen Akutbehandlung (Rheinische Kliniken Düsseldorf)
  • Qualitätsgemeinschaft Schlaganfallversorgung in Schleswig-Holstein (QugSS) (Universitätsklinikum Lübeck)
  • Führt die Implementierung von Benchmarking in feedback-gestützten Qualitätszirkeln zur Verbesserung der Verordnungsqualität bei Arzneimittelinteraktionen und Asthma bronchiale? (Universitätsklinikum Heidelberg)
  • Benchmarking bei der Versorgung von Mukoviszidose-Patienten/innen (Universitätsklinik Tübingen)
  • Depression bei der Parkinson-Krankheit (Universitätsklinikum Bonn)
  • Benchmarking der Ergebnisqualität in der Onkologie in der Region Stuttgart - Einführung eines Qualitätsmanagements in der Onkologie (Onkologischer Schwerpunkt Stuttgart e.V.)
  • obra - Outcome-Benchmarking in der rheumatologischen Akutversorgung (Verband Rheumatologischer Akutkliniken e.V., Hagen)
  • GEMIDAS-QM: Benchmarking in der geriatrischen Patientenversorgung (Charité, Berlin)
  • Erfassung und Reduzierung von Zwangsmaßnahmen in psychiatrischen Kliniken (ERZ), (Universitätsklinikum Ulm)
  • Verbesserung der postoperativen Schmerztherapie durch Einführung eines kontinuierlichen Benchmarkingprozesses (Universitätsklinikum Jena).

Symposium erörterte Ergebnisse der Modellprojekte

Unter dem Motto "Voneinander lernen - Qualität verbessern" fand am 1. Dezember das 1. Symposium des Förderschwerpunktes "Benchmarking in der Patientenversorgung" an der Berliner Charité statt. Dabei wurden die ersten Ergebnisse der vom Bundesgesundheitsministerium geförderten Modellprojekte für eine bessere Qualität in der Patientenversorgung vorgestellt und diskutiert.

Experten des Gesundheitswesens erörterten auf der Veranstaltung, wie das Konzept des strukturierten Erfahrungsaustausches, das so genannte "Benchmarking", weiter verbreitet und in die klinische Praxis umgesetzt werden kann. Auf einer Podiumsdiskussion wurde diskutiert, wie das Benchmarking ein erfolgreiches Modell für mehr Qualität in der Patientenversorgung werden kann.

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