Ministerin Schmidt sieht höhere Arzthonorare zulasten der Arzneimttelkosten
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) hält höhere Arzthonorare im Austausch für geringere Arzneimittelkosten für möglich. "Ich halte es nicht für richtig, dass wir mehr Geld für Arzneimittel ausgeben als für die gesamte Honorierung der niedergelassenen Ärzte", sagte Schmidt dem Nachrichtenmagazin "Focus". Dafür zahlten die Kassen jetzt 23 Milliarden Euro. Wenn sich herausstelle, dass man für eine angemessene Bezahlung wirklich mehr brauche, "dann bin ich auch bereit, für eine höhere Honorierung einzutreten", fügte die Ministerin hinzu. Der Bevölkerung dürften dafür jedoch keine höheren Beiträge zugemutet werden, sondern der zusätzliche finanzielle Bedarf müsse an anderer Stelle erwirtschaftet werden.
Auf die Frage, ob Ärzte, die Billigeres verschrieben, dann mehr für sich selbst abrechnen dürfen sollten, antwortete die Ministerin: "Natürlich, wenn preiswertere Medikamente ebenso wirksam sind wie teurere." Schmidt zeigte sich aufgeschlossen gegenüber dem Vorhaben, Patienten zu belohnen, die preisgünstige Medikamente einnehmen. "Es gibt den Vorschlag, von Patienten, die sich preisgünstige Präparate verschreiben lassen, keine Zuzahlungen mehr zu verlangen", sagte sie. Die Koalitions-Fraktionen prüften derzeit, ob diese Möglichkeit noch in das Gesetz aufgenommen werden soll.
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