Foto zur Ausstellung "Sexarbeit Prostitution - Lebenswelten und Mythen" im Museum der Arbeit, Hamburg, bis 7. Mai 2006

Montag, 20. März 2006

In NRW-Modellprojekt werden Huren zu Alten-Pflegerinnen ausgebildet

Von: Der Spiegel Ärztezeitung

Ein bundesweit einmaliger Modellversuch wird in Nordrhein- Westfalen gestartet: Aus Huren sollen Altenpflegerinnen werden. Die Umschulung lassen sich nach einem "Spiegel"-Bericht das Land und der Europäische Sozialfonds über eine Million Euro kosten.

Nach Auskunft der Bundesargentur für Arbeit werde händeringernd nach neuen Pflegekräften gesucht. Bundesweit seien in Seniorenheimen und sozialen Einrichtungen derzeit 6.400 Stellen unbesetzt.

"Ein nahe liegender Schritt", lobte Rita Kühn von der Diakonie Westfalen dem Nachrichtenmagazin zufolge das ungewöhnliche Ausstiegsmodell. Sie koordiniert das Projekt. Ihre Organisation betreut deutschlandweit Seniorenheime. Prostituierte könnten "allgemein gut mit Menschen umgehen", verspürten kaum noch Ekelgefühle und hätten "null Berührungsängste", sagte sie.

Kühn will zunächst 30 Frauen zwischen 20 und 40 Jahren knapp zwei Jahre lang über Kurse und Praktika ins neue Berufsleben führen. In Nordrhein-Westfalen wird die Zahl der Sexarbeiterinnen auf etwa 50.000 geschätzt.

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