Gesundheitsministerium korrigiert Meldungen zu Krebs-Überlebensraten
In jüngsten Meldungen über die Überlebensraten bei deut- schen Brustkrebspatientinnen im internationalen Vergleich hat es geheißen, dass die 5-Jahres-Überlebensrate in Deut- schland bei 75 Prozent liege. Dazu hat das Bundesministe- rium für Gesundheit erklärt:
Die Daten der Untersuchung sind für Deutschland inzwischen veraltet. Sie beziehen sich auf den Zeitraum 1990 bis 1999.
Die 5-Jahres-Überlebensraten für Brustkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs haben sich in den letzten Jahren in Deutschland verbessert und betragen mittlerweile:
- 81 % für Brustkrebs
- 60 % für Darmkrebs
- 87 % für Prostatakrebs.
Dies ist im Wesentlichen einer verbesserten Früherkennung und Behandlung geschuldet.
In Deutschland zeigt sich seit den 70er-Jahren insgesamt eine Verbesserung der Überlebensraten von Krebspatien- tinnen und -patienten. Die in der aktuellen Ausgabe der Broschüre "Krebs in Deutschland 2003 bis 2004 – Häufig- keiten und Trends" (6. Ausgabe, erschienen im Februar 2008) analysierten Daten der Jahre 2000 bis 2004 zeigen, dass sich die Überlebensraten insgesamt bei allen Krebs- arten bei Männern um weitere 5 Prozentpunkte, bei Frauen um weitere 2 Prozentpunkte verbessert haben.
Grundsätzlich sind internationale Vergleiche von Überlebens- raten bei einzelnen Krebserkrankungen mit Vorbehalt zu bewerten. Bessere Überlebensraten sind nicht unbedingt ein Beleg für eine bessere Krebsfrüherkennung und -behand- lung. So können beim Vergleich Verzerrungen auftreten (z. B. aufgrund unterschiedlicher Erfassungsgrade der natio- nalen Krebsregister).
Trotz des grundsätzlich erfreulichen Trends bei den Krebs- Überlebensraten in Deutschland weisen andere Staaten, wie die USA oder manche skandinavische Länder, bessere 5-Jahres-Überlebensraten. Die besseren Überlebensraten, insbesondere in den skandinavischen Ländern, werden da- rauf zurückgeführt, dass dort früher als in Deutschland ein bevölkerungsweites Mammographie-Screening eingeführt wurde.
Vor diesem Hintergrund wurde in Deutschland zwischen 2004 und 2008 ebenfalls ein qualitätsgesichertes Mammographie- Screening implementiert. Ferner dürfte die Versorgung in zertifizierten Brustkrebszentren in Zukunft maßgeblich zu einer weiteren Verbesserung der Brustkrebsüberlebenswahr- scheinlichkeit in Deutschland beitragen.
- Weiterführende Links
- www.bmg.bund.de