
Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) wurde im Jahre 1976 gegründet. Forschungsgegenstand sind die Grundlagen und Probleme der gesetzlichen Krankenversiche- rung und der mit ihr zusammen- hängenden Gebiete. Die Forschung steht unter dem Gesichtspunkt praktischer Nützlichkeit. Sie dient dem Zweck, die Krankenkassen bei der Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen und wirtschaftlichen Versorgung der Bevölkerung zu unterstützen. Das WIdO versteht sich in diesem Sinne als Bindeglied zwischen Wissenschaft und Praxis. Organisatorisch ist das WIdO eine selbständige Einheit innerhalb des AOK-Bundesverbandes. Es wird von zwei Geschäftsführern geleitet und gliedert sich in sechs Forschungs- bereiche sowie die Bereiche Markt- analysen/Befragungen und Back- office. Ein eigener Vorstand berät die inhaltlichen Aufgaben des Instituts. Außerdem festigt ein wissenschaftlicher Beirat dauerhaft den Bezug zur universitären Wis- senschaft und den gängigen wis- senschaftlichen Standards. (Foto: ABDA)
DMP-Teilnehmer erkennen Verbesserung der Versorgung und der eigenen Gesundheit
Eine aktuelle Umfrage unter gesetzlich Krankenversicherten zeigt, dass zentrale inhaltliche Merkmale von neuen Versor- gungsformen wie Disease-Management-Programmen (DMP) und Hausarztmodellen inzwischen bei vielen GKV-Versicher- ten bekannt sind. Insbesondere DMP-Patienten berichten häufiger über positive Erfahrungen mit ihrer Versorgung als Nichtteilnehmer. Die Mehrheit der Versicherten hält die Ko- operation der behandelnden Ärzte und die Abstimmung der Therapie für wichtig. Fast drei Viertel (73,2 Prozent) der Be- fragten votieren für einen weiteren Ausbau von neuen Ver- sorgungsmodellen im deutschen Gesundheitssystem.
Dies sind die Ergebnisse einer aktuellen Erhebung zum Versorgungsgeschehen. Sie basiert auf einer bundesweiten telefonischen Befragung von 3.000 gesetzlich Krankenver- sicherten durch das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) im Zeitraum Juni-Juli 2008.
Neben der Zufriedenheit mit zentralen Aspekten ärztlicher Versorgung wurde in der repräsentativen Befragung die Wahrnehmung und Einschätzung neuer Versorgungsformen in der GKV erhoben. Zwar sind einzelne Fachbegriffe wie "Integrierte Versorgung" oder "DMP" den Versicherten oft nicht bekannt. Doch weisen die Umfrageergebnisse aus, dass viele Versicherte die inhaltlichen Merkmale neuer Versorgungsformen inzwischen kennen und charakteristische Eigenschaften einer strukturierten Behandlung wie die Kooperation der behandelnden Ärzte und die Abstimmung der Therapie für wichtig halten.
Elf Prozent der befragten GKV-Versicherten nehmen nach eigenen Angaben an einem Hausarztmodell oder Arztnetz teil, 4,6 Prozent an einem Disease-Management-Programm. Die Mehrheit der Teilnehmer fühlt sich gut über die jeweiligen Programme informiert.
Studienleiter Klaus Zok vom WIdO: "Bei den Aussagen zu den Versorgungserfahrungen zeigt sich, dass die Teilnehmer an speziellen Versorgungsmodellen ihre Behandlung und Betreuung meist positiver beurteilen als andere Patienten." Insbesondere DMP-Teilnehmer äußern sich mit der fach- lichen Qualität der Behandlung und der Terminorganisation sehr zufrieden. Ein Drittel der DMP-Patienten stellt nach eigener Einschätzung bereits eine Verbesserung des eigenen Gesundheitszustands fest.
Auf die Frage nach den Vorteilen einer DMP-Teilnahme loben die Patienten vor allem die gute Betreuung (37,7 %) und verweisen auf die Verbesserung der eigenen Gesundheit (20,3 %). Dagegen benennen Teilnehmer an Hausarzt- modellen in erster Linie finanzielle Vorteile wie den Wegfall bzw. die Ersparnis der Praxisgebühr (32,5 %).
Kontaktadresse und weitere Informationen
Wissenschaftliches Institut der AOK (WIdO)
Klaus Zok, Tel.: 030/34646-2134
E-Mail: klaus.zok(at)wido.bv.aok.de
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