Bundesverbandes Deutscher Apothekenkooperationen e.V. gegründet
Zur Bündelung gemeinsamer Interessen bestehender Apothekenkooperationen wurde auf Initiative der VitaPlus AG, Gilching, am 12.Februar 2008 im Hotel Vier Jahreszeiten in Starnberg ein neuer Verband gegründet, der die gemein- same bundespolitische Vertretung wirtschaftlicher und ge- sundheitspolitischer Anliegen seinerMitglieder zum Ziel hat.
Die Zahl der Apotheken, die sich in Kooperationen zusam- menschließen, ist in den letzten Jahren ständig gewachsen. Grund dafür sind die Existenzängste vieler Apotheker, die mit einem drohenden Verlust der Unabhängigkeit und Eigenständigkeit ihres Berufes einhergehen. Gesundheits- reformen, sowie anonyme Apothekenketten börsennotierter Kapitalgesellschaften bedrohen den unabhängigen Heilberuf des Apothekers. Ein Zusammenschluss in schwierigen Zeiten erscheint immer mehr unabhängigen Apothekenleitern sinn- voll. Grundgesinnung ist neben dem Wunsch nach wirtschaft- licher Unabhängigkeit, auch das Ansinnen, den Patienten weiterhin unabhängig beraten zu wollen und zu können.
Die bisher bestehenden Kooperationen sind bislang meist nur regional etabliert und es ist abzusehen, dass keine von ihnen in den kommenden Jahren einen flächendeckenden Wirkungsbereich vorweisen kann. Der neue Verband BVDAK (www.bvdak.de) will hier ansetzen und durch die Vernetzung bestehender Kooperationen und weiterer Marktteilnehmer eine breitere Wirkung erzielen.
Noch ein Verband – warum?
Die klassischen Verbände der Apotheker geraten zuneh- mend unter Druck. Kapitalmarktorientierte Gesellschaften versuchen eine Vertikalisierung der Handelsstufen herbei- zuführen. Daher hat sich der BVDAK zum Ziel gesetzt, auch Kammern und Verbände tatkräftig beim Erhalt der inhaber- geführten Apotheke zu unterstützen.
Um von den bestehenden gravierenden Veränderungen im Apotheken- und Arzneimittelmarkt nicht überrollt zu werden, muss eine mehrschichtige Berufspolitik mit entsprechender Lobbyarbeit für die selbständigen Apotheken auf Bundes- ebene betrieben werden. Es muss noch intensiver Einfluss auf die von der Bundesregierung initiierten Verordnungen und Gesetze genommen werden. Die gemeinsamen Ziele, nämlich den Erhalt der inhabergeführten, unabhängigen Apotheke zu sichern müssen gebündelt und in vielen Bereichen ergänzt werden. Dies kann durch zusätzliche Vernetzung von anderen mittelständischen Marktteilnehmern geschehen, die ebenfalls von den Veränderungen betroffen sind, so zum Beispiel mittelständische Hersteller pflanzlicher oder homöopathischer Arzneimittel, OTC- und Freiwahl- hersteller, Hersteller von Apothekenbedarf, Verlage, Warenwirtschaftsanbieter, Banken, Rechtsanwälte und Steuerberater mit Schwerpunkt Apothekenmarkt.
All diese mittelständischen Gruppen, oftmals Familienunter- nehmen, haben erkannt, dass die Zeit des Einzelkämpfer- tums vorüber ist und versuchen nicht mehr im Alleingang die Zukunft ihrer Firma und die ihrer Mitarbeiter zu sichern. Was ihnen fehlt ist eine zielorientierte, branchenübergreifende Vernetzung, wie sie der BVDAK bieten kann.
Was sind Verbandszweck und Aufgaben?
Mit der Gründung des Verbandes wurde eine Interessen- vertretung deutscher Apothekenkooperationen und der darin zusammengeschlossenen Apotheken, sowie weiteren interessierten Marktteilnehmern geschaffen. Dieser Bundesverband soll gegenüber Verbrauchern, Politik, Krankenkassen, Ärzten und Öffentlichkeit auf nationaler Ebene aktiv werden. Dazu gehört laut Satzung sich für eine sichere, persönliche und ortsnahe Versorgung von Patienten und Verbrauchern einzusetzen. Die Apotheken sollen zudem als eigenständige Vollversorger am Marktgeschehen teilnehmen dürfen. Als weitere Ziele werden in der Satzung einmal der Erhalt des Pharmazeutischen Großhandels als Vollsortimenter und zum anderen der Erhalt der bisher bewährten Apothekenpflicht für OTCArzneimittel angeführt. Als allgemeiner Zweck wird in der Satzung die "aktive Begleitung des Entwicklungsprozesses des deutschen Apothekenwesens" genannt.
Als weitere Zwecke sind eine praxisgerechte Reformierung der Apothekenbetriebsordnung und des Apothekennotdienstes, sowie eine Verringerung der Verwaltungsaufgaben in der Apotheke festgehalten. Auch die Unterstützung der Mitglieder bei der Durchsetzung ihrer rechtlichen Interessen ist ein Programmpunkt der Satzung, sowie die Förderung der beruflichen Qualifikation aller in den angeschlossenen Apotheken beschäftigten Personen.
Wer kann Mitglied werden?
Die Satzung sieht sowohl eine ordentliche als auch eine außerordentliche Mitgliedschaft vor. Zu ersteren gehören juristische und natürliche Personen, beispielsweise Apothekenkooperationen. Zu den außerordentlichen Mitgliedern gehören Fördermitglieder, wie beispielsweise pharmazeutische Großhandlungen. Als Gründungsmitglieder sind bisher zu nennen: Wort & Bild Verlag, Lauer Fischer, Harras Pharma, Performance Factory, Auren und die Apothekenkooperationen Pharmaunion, A-plus Service und VitaPlus. Die Firmen Hageda, Sanacorp und Pharmatechnik sind als Fördermitglieder von Anfang an dabei. Am gleichen Abend beschloss der Vorstand die Apothekenkooperation ProPharm aufzunehmen, die einen Aufnahmeantrag gestellt hatten.
Zum 1. Vorsitzenden des Verbandes wurde Apotheker und Bankkaufmann Dr.Stefan Hartmann gewählt. Er ist Apotheker in sechster Generation. Er betreibt selbst vier Apotheken und ist Vorstand der VitaPlus AG. Neben seiner langjährigen politischen Erfahrung bringt er seine Erfahrung als Aufsichtsratsmitglied eines Kreiskrankenhauses und einer Bank ein. Zu weiteren Vorstandsmitgliedern wurden gewählt: Brigitte Walter, Cornelia Graessner und Günter Mohr.
Starke Partner sind gefragt
Um die vorgenannten, anspruchsvollen Ziele zu erreichen, müssen möglichst viele Gleichgesinnte ihre Interessen branchenübergreifend bündeln und so dazu beitragen, den BVDAK zu einem starken Verband zu machen. Die inhabergeführte Apotheke zu erhalten liegt nicht nur im Interesse der Apotheker selbst, sondern ist ein gemeinsames gesundheits- und gesellschaftspolitisches Anliegen, das viele Bereiche unseres Lebens tangiert. Die Zuverlässigkeit und Stetigkeit qualifizierter Apotheker, unterstützt durch gleichgesinnte Marktteilnehmer, bietet die Grundlage einer sicheren Versorgung. Nur der unabhängige Apotheker verbindet Initiative, Selbständigkeit und Beweglichkeit des Unternehmers mit der Verantwortlichkeit, die freie Heilberufler kennzeichnet. Insofern ist die Gründung des „Bundesverbandes Deutscher Apothekenkooperationen e.V.“ ein sinnvoller und notwendiger Anfang, um den Beteiligten eine Stimme zu geben. Je mehr Mitglieder sich beteiligen, desto eindrucksvoller wird die Stimme des Verbandes in Politik und Wirtschaft zu vernehmen sein.
Kontakt
"Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen e.V."
Landsberger Str. 40
82205 Gilching
E-Mail: office@bvdak.de
- Weiterführende Links
- www.bvdak.de