AOK schließt Rabattverträge für 2008/2009 und erwartet 130 Mio. Euro Einsparung
Das Ansinnen einiger Arzneimittel-Hersteller, durch das Ein- schalten der Vergabekammern, die nächste AOK-Rabatt- runde ab 2008 aufzuhalten, ist nach den Worten von Dr. Christopher Hermann, stellvertretender Vorstandsvorsitz- ender der AOK Baden-Württemberg und Verhandlungs- führer der AOK in Sachen Rabattverträge, nicht gelungen. "Was wir im Frühjahr erfolgreich begonnen haben, geht sicher in die nächste Runde: Wir haben jetzt mit 23 Arznei- mittel-Herstellern neue Rabattverträge ab 2008 über ins- gesamt 17 Wirkstoffe geschlossen. Zur neuen Gruppe der AOK-Rabattpartner ab dem nächsten Jahr gehören führende deutsche Generikahersteller wie Ratiopharm, Hexal und Stada", so Hermann am Montag (05.11.2007) in Stuttgart.
Die jetzt vereinbarten Rabatte für 2008 und 2009 können zu Einsparungen von rund 130 Millionen Euro für die AOKs bundesweit führen, so Hermann. Die tatsächlichen Einspar- wirkungen hingen aber noch von verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise von der Krankheitshäufigkeit der Patienten oder dem Verordnungsverhalten der Ärzte ab.
Hermann: "Konkret steht das Umsatzvolumen der 17 Wirk- stoffe fest. Es lag deutschlandweit für die AOKs im ver- gangenen Jahr bei 470 Millionen Euro. Sicher ist auch, dass AOK-Versicherte von unserem Vorgehen bisher und in Zukunft profitieren. Sie erhalten hochwertige Qualitäts- arzneien und können bei den Zuzahlungen sparen. Das macht bundesweit hochgerechnet rund 12 Millionen Euro aus, die AOK-Versicherten noch in diesem Jahr durch unseren Verzicht auf die Zuzahlungen zu Gute kommen."
Dass es jetzt nur für einen Teil der insgesamt im August ausgeschriebenen 83 Wirkstoffen zu einem Vertragsab- schluss kommt, liege an einigen Herstellern, die bei Ver- gabekammern eine Überprüfung der Ausschreibung beantragt hätten. Hermann: "Die genannten 17 Wirkstoffe gehen pünktlich am 1. Januar nächstes Jahr rabattiert ins Rennen und ich bin sicher, mit den anderen Wirkstoffen wird das alsbald auch gelingen."
Bei einem sogenannten Generikum handelt es sich um ein Qualitätsarzneimittel mit gleichen Wirkstoffen wie das Originalmedikament, das sich oft schon seit Jahren auf dem Markt befindet und dessen Patentschutz abgelaufen ist.
Übersicht der "AOK-Rabattverträge 2008/2009: Hersteller und Wirkstoffe" (Stand: 05.11.2007)
- ratiopharm GmbH
- Amoxicillin, Baclofen, Co-trimoxazol, Doxycyclin
- Glibenclamid, Metamizol, Ondansetron, Theophyllin
- Tilidin und Naloxon
- Hexal AG
- Levothyroxin
- Metamizol
- Methylprednisolon
- Ondansetron
- Phenprocoumon
- Winthrop Arzneimittel GmbH
- Azithromycin
- Metamizol
- Methylprednisolon
- Ondansetron
- 1 A Pharma GmbH
- Amoxicillin
- Co-trimoxazol
- Doxycyclin
- ALIUD Pharma GmbH & Co.KG
- Doxycyclin
- Theophyllin
- CT Arzneimittel GmbH
- Cabergolin
- Phenprocoumon
- InfectoPharm Arzneimittel und Consilium GmbH
- Amoxicillin
- Phenoxymethylpenicillin kalium
- Lindopharm GmbH
- Levothyroxin
- Theophyllin
- Merck dura GmbH
- Baclofen
- Glibenclamid
- TEVA Generics GmbH
- Azithromycin
- Cabergolin
- Astellas Pharma GmbH
- Formoterol
- Formoterol
- AWD.pharma GmbH & Co. KG
- Baclofen
- Baclofen
- Berlin-Chemie AG
- Glibenclamid
- Glibenclamid
- Gödecke GmbH
- Tilidin und Naloxon
- Tilidin und Naloxon
- IVAX Pharma GmbH
- Beclometason
- Beclometason
- Meda Pharma GmbH & Co. KG
- Formoterol
- Formoterol
- Merck Pharma GmbH
- Levothyroxin
- Levothyroxin
- mibe Vertriebsgesellschaft mbH
- Methylprednisolon
- Methylprednisolon
- Pharmacia GmbH
- Cabergolin
- Cabergolin
- Roche Pharma AG
- Phenprocoumon
- Phenprocoumon
- Sandoz Pharmaceuticals GmbH
- Azithromycin
- Azithromycin
- Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
- Levothyroxin
- Levothyroxin
- STADApharm GmbH
- Tilidin und Naloxon
- Weiterführende Links
- www.aok.de